Sophie-Scholl-Realschule Karlsruhe

Schüler der SSR zeigt Zivilcourage

Leon ChimileskiAm 23. Januar 2019 zeigte Leon Müller aus der 10a Zivilcourage und das rechnen wir, die Sophie-Scholl-Realschule, ihm hoch an. Er entdeckte das Feuer in der Jungentoilette, woraufhin er ganz besonnen einen Schüler der 7.Klasse bat, den Alarm auszulösen. Währenddessen holte er unverzüglich einen Lehrer zu Hilfe, der das Feuer weitgehend löschte. Gemeinsam mit dem Lehrer räumte er das erste Stockwerk und brachte somit andere Schüler*innen in Sicherheit. Leon handelte unerschrocken, durchdacht und selbstlos in einer unvorhersehbaren Situation – das Leben anderer war ihm wichtiger als sein eigenes. Das ist Zivilcourage. Diese Art seines beherzten Handelns ist nicht selbstverständlich und leider viel zu selten. Aber was genau ist Zivilcourage und warum ist sie unerlässlich?

Übersetzt bedeutet Zivilcourage so viel wie Bürgermut. Wer zivilcouragiert handelt, setzt sich für andere ein, auch wenn er dadurch einen Nachteil erhält. Es geht hierbei nicht um materielle Interessen – wie so häufig in unserer heutigen Gesellschaft – sondern um menschliche Werte und Normen, die der Gemeinschaft dienen. Zivilcourage schafft Zusammenhalt und ein Gemeinschaftsgefühl, das wir Menschen als soziale Wesen brauchen, um uns sicher zu fühlen. Oft bedeutet Zivilcourage auch, sich gegen die Mehrheit und für Gerechtigkeit bzw. die Menschenwürde einzusetzen. Auch unsere Namensgeberin, Sophie Scholl, zeigte Zivilcourage. Dies ist natürlich ein extremes Beispiel, da sie sich aus Überzeugung gegen ein ganzes Regime gestellt hat und dies mit ihrem Leben bezahlte. Aber auch ein Jugendlicher, der sich gegen die Ausgrenzung eines Mitschülers stellt, handelt zivilcouragiert. Denn es muss nicht immer die ganz große Geste sein – Zivilcourage beginnt im Kleinen.

Interview mit Leon Müller:

Fr. Chimileski: Was hast du in der Situation gedacht? 
Leon:                Ganz ehrlich: Retten, löschen, bergen – so wie ich es bei der freiwilligen Feuerwehr in Grünwinkel gelernt habe. Dort bin ich mittlerweile seit 8 Jahren und seit einem Jahr aktiv.
Fr. Chimileski: Warum bist du zur freiwilligen Feuerwehr?
Leon: Es ist eine wichtige Arbeit, die gemacht werden muss. Und meine Einstellung ist: wenn nicht ich, wer dann? Ich mache das nicht, damit ich irgendeine Belohnung bekomme, sondern weil mir die Dankbarkeit und Freude viel mehr bedeutet. Nicht jeder weiß, wie sehr man die Feuerwehr, die Ersthelfer oder die Polizei braucht – denn was würden wir ohne sie tun?
Fr. Chimileski: Was ist für dich Zivilcourage?
Leon:  
Das ist, wenn man sich für andere Leute einsetzt und einsteht, auch wenn man sie nicht kennt. Nachts am Bahnhof habe ich mal ein paar Jungs gesehen, die Mädchen blöd angemacht haben, da habe ich etwas gesagt. Wegschauen geht nicht. Wenn eine Person sich nicht helfen kann, ist diese Art von Hilfe ein Segen.
  Ich möchte noch sagen, dass die Grünwinkler Feuerwehr leider starke Nachwuchsprobleme hat – wir brauchen dringend junge Leute, die helfen wollen und gerne im Team arbeiten. Dann kann man eben auch in solchen Situationen schnell helfen.

  

                

 

              

                          

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